Dienstag, 16. Dezember 2014

Lost in Bangkok Part 2

Nachdem ich nach unserem ersten Tag in Bangkok nur einmal nachts wach geworden bin, haben wir bis neun Uhr geschlafen, was für meinen Mann schon sehr ungewöhnlich ist! Aber wir haben auch dem Jetlag ein Schnippchen schlagen können ;-) Das Frühstücksbuffett in unserem Hotel war gigantisch, Angefangen bei europäischem Frühstück (Brot, Müsli, Obst) über amerikanisch (Pancakes, alle Art von Eierspeisen, Bacon....) über indisch und asiatisch (Suppen, gebratener Reis/ Nudeln, Salate....).
An diesem Tag wollten wir uns ein paar der berühmten Tempel anschauen und beginnen sollte das Ganze mit einer Fahrt mit einem Wassertaxi über den Chao Phraya! Und auch hier, wie schon am ersten Tag, sind wir wieder in eine typische Touristenfalle getappt! Aus unserem Hotel raus, wußten wir eigentlich genau wie wir zur Anlegestelle der Wassertaxis gelangen würden. An einer großen Kreuzung sprach uns ein etwas älterer Herr mit, wie er uns dann gleich erzählte, chinesischer Herkunft an. Belangloses Geplänkel über den Verkehr und wo wir hin wollten, wo wir her kommen... (Achtung Ironie!) Ganz zufällig war er Koch in genau unserem Hotel und war gerade auf dem Weg zur Anlegestelle, weil er mit dem Boot ins Krankenhaus wollte, um seine Frau und seinen neugeborenen Sohn zu besuchen! Na da hatte er bei uns ja gleich das richtige Thema angesprochen... Vor lauter Gequatsche sind wir dann gar nicht so gelaufen, wie wir das eigentlich vor hatten, bis wir dann mit ihm an einer Bootsanlegestelle ankamen. Dort haben wir unsere Tickets gekauft, ihm das Geld für sein Ticket gegeben (manchmal muss ich über mich selbst lachen, wie leichtgläubig man doch ist!), weil er uns ja so nett den Weg gezeigt und wertvolle Tipps gegeben hat.... Als wir dann in unser Boot eingestiegen sind und uns beim Ablegen nochmal zum Steg umdrehten, war der nette Mann schon wieder auf dem Rückweg, um noch mehr ahnungslose Touristen zu der Anlegestelle zu bringen....
Da saßen wir nun auf dieser wackligen Nussschale, während die typischen Longtails und Speedboote an uns vorbei rasten und deren Wellen unser Boot ganz schön schaukeln ließen! Die Zeit kam mir ewig vor auf diesem Boot und ich dachte, dass mein Leben nun zu Ende wäre! Ganz ehrlich, mein Mann musste sich glaube ich öfter zusammen reißen, damit er mich nicht auslacht, aber ich hab mich nur krampfhaft an der Reling festgehalten und gebetet, dass wir nicht umkippen!
Man beachte die verkrampfte Handhaltung und den bösen Blick;-)
Ich wäre beim kentern vermutlich vor Ekel gestorben, wenn ich in dieser Dreckbrühe, die sich Fluss nennt gelandet wäre! An sich hat man vom Wasser aus eine schöne Aussicht auf die Stadt und einige Tempel, die in wassernähe liegen, aber ich konnte diese Bootsfahrt nicht genießen.
Wat Arun
Als wir dann in einen der Kanäle fuhren, Khlong genannt, kam eine alte Frau angepaddelt (die Paddel waren ihre Hände!) und forderte uns mehr als unfreundlich auf, etwas zu trinken zu kaufen! Ich hatte allerdings keine Hand frei, musste mich am Boot festkrallen... Also paddelte sie schimpfend wieder weg. Die überall angekündigten Floating Market Touren sind die reinste Verar***e, denn in Bangkok selbst gibt es diese so gar nicht mehr, bis auf das einzelne Boot, das einem dann mit Souvenirs und Getränken entgegen kommt!
Ich war schließlich mehr als froh, dass wir es lebend wieder an Land schafften :-P
Schwierig war an diesem Tag schon die Kleiderwahl, da wir wußten, dass es in Tempelanlagen bestimmte Vorschriften diesbezüglich gibt. Also lange Hosen und Schuhe, die zu sind, zusätzlich noch eine Weste, um die Schultern zu bedecken (bei 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit). Klar gab es auch viele, denen diese Regeln augenscheinlich egal waren, aber ich denke man sollte jeder Kultur so viel Respekt entegegen bringen und sich gerade bei solchen Besichtigungen eben auch anpassen!
Bangkok hat unzählige Tempel und Tempelanlagen, so dass man an einem Tag nur einen Bruchteil, von dem zu sehen bekommt, was diese Religion bietet!
Beim berühmten liegenden Buddha im Wat Pho waren wir und dort gab es für die Touristen, die sich weniger Gedanken um die Kleiderwahl gemacht haben, lange Umhänge um freie Hautflächen zu bedecken. Natürlich muss man in diesem wie in jedem anderen Tempel die Schuhe vorher ausziehen, manchmal gibt es dann vorm Eingang kleine Schuhregale. Bei Wat Pho gab es kleine Schuhbeutel für jeden!

So richtig kann ich die Fotos nun gar nicht mehr den Tempeln zuordnen, aber alle waren doch sehr eindrucksvoll. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir (zu hohe Erwartung?) das Ganze doch etwas "heiliger" vorgestellt habe! Wisst ihr, wie ich das meine? Ich habe schon große Kathedralen und in Portugal ganz kleine Kirchen gesehen, die irgendwie so was ehrfurchtsvolles an sich haben. In solchen Kirchen wird auch bei größerem Tourismus nur geflüstert und sich andächtig bewegt. Hier war das anders, die vielen Besucher waren sehr laut und auch die Tempel an sich sahen mit ihren unzähligen Ventilatoren und den zugemüllten Schreibtischen, die so achtlos neben den großen Statuen aufgestellt wurden so unaufgeräumt aus. (Da is er wieder der Spießer...)


Zwischen den Tempelanlagen haben wir noch einen kleinen Spaziergang durch Bangkoks Chinatown gemacht und fuhren schließlich wieder Richtung Hotel! In der Nähe unseres Hotel haben wir dann noch ein kleines Restaurante gefunden und wieder sehr lecker gegessen. Dieses Mal gab es Pad Thai, grünes Curry und Papayasalt <3
Auch wenn ich mit Thailand an sich noch nicht so einig war, das Essen ist einfach traumhaft und genau nach unserem Geschmack!
Nach einer Dusche und einem Klamottenwechsel machten wir uns auf den Weg zum Lebua Hotel, das man von unserem Hotel in wenigen Minuten zu Fuß erreichen konnte. Dort wollten wir zur Rooftopbar im 64. Stockwerk (bekannt aus Hangover 2). Wer sich nicht an die Kleidervorschrift (Männer: lange Hosen, keine ärmellose Shirts, keine Flip Flops; Frauen haben es da ein weing einfacher, so lange man nicht wie der letzte Schluffi rumläuft!) hält, wird schon vor dem Fahrstuhl wieder weg geschickt. Aber auch wenn es sicher zum teuersten Abend eines Thailand Aufenthalt werden kann, mein Glas Weißwein kostete 1000 baht (=>ca. 24€) ein Cocktail 750 baht (=>ca. 18€), hat man eine spektakuläre Aussicht und es weht sogar eine angenehm kühle Brise!
Immerhin gibt´s noch kostenlos Nüsse und Oliven dazu;-P und ein DJ legt im Hintergrund House Beats auf.
Oben angekommen wurden wir in der Distil Bar zuerst zu einem Stehtisch gebracht und immer wenn jemand aufsteht, rutscht man quasi eine Position weiter. Erst der Stehtisch gleich an der Tür, dann ein Tisch näher Richtung Geländer und schließlich ein Plätzchen auf der Rundum Couch, welche wir glücklicherweise recht flott erreichten! Es werden auch Kleinigkeiten zu essen angeboten, wir haben dann aber lieber in Cocktails investiert;-)
Skybar
Man hat auch noch die Möglichkeit die Skybar zu besuchen, da geht es ein bißchen turbulenter zu als in der Destil Bar. Aber auch hier der spektakuläre Rundumblick!

Unseren letzten Tag in Bangkok haben wir dann nochmal genutzt, um ein bißchen durch die Shoppingmalls zu bummeln. So richtig fündig wurde ich nicht, da in den Malls entweder die Edelmarken vertreten waren, die ich mir nicht leisten kann/ will oder eben die bekannten Ketten, die es auch bei uns gibt und die bei 35 Grad die gleiche Winterkollektion wie in Deutschland führen. Außerdem gibt es dann noch das MBK Center, in dem man allerlei China Ware bekommt. Handyhüllen, Plastiktaschen, Polyester.... Auch nicht so wirklich meins. Auch das Verhandeln in diesem Laden ist mir irgendwie zu anstrengend. Auf einem kleinen Markt habe ich mir dann aber doch noch für 200 baht (=>keine 5€!) eine Handyhülle für mein neues iPhone gekauft (im MBK Center hätte ich 450 bezahlen sollen, vergleichen lohnt also!). Lustig und irgendwie befremdlich war auch die überall präsente Weihnachtsdeko vor und in den Shoppingmalls.


Abends wollten wir gerne auf eine großes Musikfestival, welches vor Centralworld stattfand. Leider haben wir den Ansturm unterschätzt und konnten nur von außen zuschauen und zuhören, also haben wir uns in einer der zahlreichen 7 Eleven Fillialen mit kalten Getränken eingedeckt und wie einige andere einfach vor den Absperrungen Platz genommen und der Live Musik zugehört!
Anschließend ging es wieder auf eine der zahlreichen Rooftop Bars, der Red Sky Bar! Nicht ganz so schön wie die Bar im Lebua, aber trotzdem mit einem tollen Ausblick und richtig guter Live Musik!
Ob ich mich dann doch noch mit Thailand anfreunden konnte, könnt ihr morgen in meinem Bericht zu unserem Inselaufenthalt auf Phuket, genauer gesagt in Khao lak, lesen!

Sawatdi Kah
Eure Karina


PS: Vielleicht ist jemandem meine kleine Tasche aufgefallen, die mich in Thailand wirklich überall begleitet hat. Das ist eine Purzelina von Purzelbine, aber diese Lieblingstasche verdient noch einen eigenen Post;-)

9 Kommentare:

  1. Ach du arme! Dein Gesicht ist so eines: "gleich fange ich an zu heulen und zu treten"!! Wenigsten konntet ihr wohl doch trotzdem etwas genießen. Was Eintrittsregeln betrifft, bin ich der Meinung, dass in den Tempeln genauso die Leute nicht reingelassen werden sollten, wie auch in Luxusdiskoteken , die nicht passend gekleidet sind. Wer das wirklich sehen will, kommt wieder und sowas spricht sich rum. Ich ärgere mich immer in Museen, wo man überall sieht: "bitte leise und keine Fotos" ... jede Menge Besucher hält sich an nix und die Mitarbeiter trauen sich häufig nicht, darauf zu bestehen und die Besucher zur Ordnung zu rufen!
    Naja... jedenfalls bin ich auf den nächsten Bericht gespannt, allerdings werde ich selbst noch einiges in der Welt sehen, bevor ich einen Fuß in Thailand setze ;-)
    Liebe Grüße,
    Betty

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  2. Jajaj, dieses Touristenfallen. Da muß wohl jeder irgendwie durch...
    LG kristina

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  3. Danke für diesen wunderbaren Urlaubsbericht! Ich bin auch von vielen Dingen befremdet und wundere mich immer über die uneingeschränkte Begeisterung von anderen, also danke für deine Ehrlichkeit!
    Und auch dein Blick spricht oft Bände! Ich hoffe, dass es besser wurde!!!
    Liebe Grüße,
    Marina

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  4. Wirklich ein (bzw.zwei) toller Urlaubsbericht! Macht richtig Spaß zu lesen :-)
    Und wirklich klasse Bilder! Die geben die geschilderten Eindrücke richtig gut wieder!
    Liebe Grüße
    Nicole

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  5. Hey Du, musste wirklich schmunzeln. Ich "durfte" ein Jahr in Bangkok leben und arbeiten und ich glaube mein Gesichtsausdruck war recht ähnlich *lach*.
    Aber ich finde auch heute noch, dass das Essen der Hammer ist!
    Genießt die Strände,
    LG, Syvlia

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  6. Ich habe ja gestern schon gelesen, aber vergessen zu kommentieren. Toll, wie du schreibst. Richtig spannend und absolut nicht langwierig! Ich freue mich auf Morgen, und denke da werden wir dich lachen sehen!!
    LG Veronika

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  7. Oh jeee...das scheint ja wirklich nicht dein Ding gewesen zu sein!!
    Aber es war ja trotzdem eine interessante Erfahrungen!!
    Ich finde deine Berichte toll!!
    Liebe Grüße
    Sandra

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  8. Die Fotos (ja, auch dein Gesichtsausdruck *g*) sind einfach toll - auch wenn es für dich anstrengend und unbefriedigend war.
    Aber du kannst jetzt immerhin mitreden und manch begeisterten Bericht revidieren - die Geschmäcker sind eben verschieden!

    Aber in ein paar Jahren kannst du darüber lachen, versprochen! ;-)

    LG
    Sabine

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